ÖKO-Strom aus der Beschneiungsanlage
Die Diskussion um CO2-Emissionen bzw. nachhaltiges Wirtschaften ging auch an den Bergbahnen See nicht vorbei. Der hohe (elektrische) Energiebedarf für den Betrieb der Seilbahnen und Beschneiungsanlagen und die spritintensive Pistenpräparierung sind neben dem wirtschaftlichen Aspekt auch ein ökologisches Thema.
Mit einem ausgeklügelten Konzept versuchen die Bergbahnen See neue ökologische Wege zu gehen. So wird in Zukunft ein großer Teil der Beschneiungsanlage für die Gewinnung von ÖKO-Strom herangezogen. Das Projekt hat für viel Aufsehen gesorgt und ging im Dezember 2009 in Betrieb.
Die Beschneiungsanlage wurde im November 2009 finalisiert und kann so auf einer Länge von rund 5 km für die mechanische Beschneiung der Talabfahrt sorgen. Der Clou dabei ist, dass diese Anlage außerhalb des Schneibetriebes zur Erzeugung von elektrischer Energie aus Wasserkraft genützt wird. Durch diese umweltfreundliche Maßnahme bleibt der Natur eine beträchtliche Menge an Treibhausgasen erspart.
Gegenüberstellung der Energie-Bilanz Jahresverbrauch zu Jahreserzeugung (Annahme der erzeugte / verbrauchte Strom stammt aus kalorischen Kraftwerken):
1) Jahresenergieverbrauch BB-See:
Strom: 1,5 GWh – alle Bahnen und Beschneiung
Flüssiggas: 25.000 l – Restaurant (heizen und kochen)
Dieseltreibstoff: 100.000 l – für Pistenpräparierung
Heizöl: 5.000 l – Heizung Restaurant Gratli
Werden alle benützten Energieformen (Strom, Gas, Diesel) in Heizöl umgerechnet so ergibt sich ein Jahresenergieverbrauch von ca. 230.000 l was einen Ausstoß von rund 550 Tonnen CO2 bedeutet.
2) Jahresenergieerzeugung
bei Volllastbetrieb der neuen Wasserkraftanlagen: Stromerzeugung : 11 GWh
Die jährlich erzeugte Strommenge entspricht einem Energiewert von ca. 910.000 l Heizöl bzw. 2.200 Tonnen CO2. Bringt man nun den Jahresenergieverbrauch von der jährlich erzeugten Energie in Abzug so ergibt sich ein positiver Saldo von 680.000 l Heizöl.
Aus diesen Betrachtungen ergibt sich, dass unser Betrieb ein Nettoenergielieferant ist. Oder anders ausgedrückt, wir erzeugen jährlich rund viermal soviel Energie als wir insgesamt verbrauchen.
Und wie sieht nun die Bilanz des Treibhausgases CO2 für unsere Bahn aus?
Bei Energiegewinnung durch Wasserkraft entsteht naturgemäß kein Kohlendioxid. Die mit fossilen Brennstoffen erzeugte Energie von 11 GWh würde ca. 2.200 Tonnen CO2 bedeuten. D.h., die von den Bergbahnen See verursachte jährliche Emission von 550 Tonnen in Abzug gebracht, ersparen wir unserer Umwelt jährlich immerhin 1.650 Tonnen vom Treibhausgas Kohlendioxid!
Und was haben unsere Gäste davon? Abgesehen vom wichtigen Umweltaspekt, bieten wir ihnen durch eine schlagkräftige Beschneiungsanlage einen garantierten Pistenbetrieb von Dezember bis nach Ostern.
Ing. Herbert Zangerl
Geschäftsleiter der Bergbahnen See